Fast die Hälfte der Weltbevölkerung ist von Malaria bedroht. Am stärksten betroffen ist jedoch Afrika: 94 Prozent aller Malaria-Infektionen und -todesfälle entfallen auf diese Region. Die Jüngsten sind besonders gefährdet. Vielerorts ist die durch Mücken übertragene Infektionskrankheit eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren. Doch Malaria trifft auch ältere Kinder und Erwachsene hart: Wenn sie erkranken, können sie nicht zur Schule oder arbeiten gehen, verpassen den Unterricht oder sind nicht in der Lage, ihre Familien zu versorgen. Nun hat COVID-19 die Situation noch komplizierter gemacht.

Das erlebt auch Mirriam Banda Chisamba aus Sambia.Im Jahr 2019 meldete ihr Heimatland 5 Millionen Malariafälle. Als Kind hatte Mirriam fast jedes Jahr Malaria. « Das hat sich auf meine Schulbildung ausgewirkt, denn ich fehlte tagelang in der Schule, manchmal fast eine Woche », erinnert sie sich. « Damals hatten wir keine Moskitonetze, keine Schnelltests zur Diagnose, keine Medikamente. » Maßnahmen wie diese waren nur für diejenigen verfügbar, die sie bezahlen konnten. Ihre Familie, sagt Mirriam, hatte dafür nicht die finanziellen Mittel, und so war Malaria für das junge Mädchen wie für viele andere Familien ein wiederkehrendes Leiden.

Heute ist sie Mutter von drei Kindern und arbeitet als Hebamme, Krankenschwester und Gesundheitsberaterin in einer ländlichen Gesundheitsklinik in Katete, einem Bezirk im Osten Sambias. Dort sieht Mirriam noch immer jeden Tag Malaria. In ihrer Region infizieren sich jedes Jahr bis zu 29 Prozent der Kinder unter 5 Jahren. Doch seit Beginn der Partnerschaft mit dem Globalen Fonds im Jahr 2003 hat sich die Situation geändert, sagt sie.

Allein 2019 hat das Land mit Unterstützung des Globalen Fonds 1,7 Millionen Moskitonetze verteilt. 3 Millionen Malariafälle wurden behandelt und die Menschen in 1,4 Millionen Haushalten wurden durch das Versprühen von Insektiziden in Innenräumen geschützt. Gemeinsam konzentrieren sich die Partner auf diejenigen, die am stärksten gefährdet sind: 2019 erhielten 300.000 schwangere Frauen, die zu Vorsorgeuntersuchungen in Kliniken kamen, eine präventive Malariabehandlung und Malaria-Programme werden auf Gemeindeebene angeboten.

Als Mirriam anfing im Gesundheitsbereich zu arbeiten, starben viele Menschen an Malaria, weil damals noch ein Labor nötig war, um die Krankheit sicher und zuverlässig zu diagnostizieren. Das erforderte Zeit, auf Kosten vieler Leben. « Für mich als Krankenschwester war das sehr entmutigend », erinnert sich Mirriam. « Heute haben wir Präventionsmaßnahmen und Schnelltests. Es dauert nur 15 Minuten, um zu wissen, ob jemand infiziert ist, und dann kann man sofort mit der Behandlung beginnen. »

Das letzte Mal, dass Mirriam ein Mitglied ihrer Familie mit Malaria ins Krankenhaus bringen musste, war 2011. Damals hätte sie fast ihre älteste Tochter verloren. » Zum Glück hat sie überlebt, weil inzwischen Malaria-Diagnosemittel und -Medikamente bei uns zur Verfügung stehen. » Ihre anderen beiden Kinder sind nie an Malaria erkrankt, denn Mirriam sorgt dafür, dass ihre Familie das ganze Jahr über unter Moskitonetzen schläft und ihr Haus regelmäßig mit Insektiziden behandelt wird.

« Die Menschen leiden nicht mehr so wie früher. Sie sind produktiver, und ich selber auch », sagt Mirriam. « Darüber bin ich sehr froh. Das alles verdanken wir der Regierung und dem Globalen Fonds. »

Und COVID-19? Bis Mitte April meldete die WHO für Sambia 90.218 Fälle, 1.229 Menschen starben. Aber Mirriam ist optimistisch. Wie bei Malaria sind auch bei COVID-19 Aufklärungsarbeit und gerechter Zugang zu den richtigen Hilfsmitteln die wichtigsten Maßnahmen zur Eindämmung, berichtet sie. In ihrer Klinik ist es gelungen, die Malaria-, HIV- und Tuberkulose-Programme an die neue Herausforderung anzupassen, sodass diese lebensrettenden Maßnahmen fortgesetzt werden konnten. Aus dem COVID-19-Krisenfonds des Globalen Fonds hat Sambia zusätzliche Mittel erhalten, um die Programme anzupassen und die Auswirkungen von COVID-19 abzumildern.